Er tanzt mit seinem blonden Haarschopf und dem gebräunten Gesicht nicht nur optisch aus der Reihe. Mit markigen Sprüchen fegt er seine Gegner weg und wettert gegen Ausländer und Minderheiten. Der Milliardenschwere New-Yorker Baulöwe Donald Trump, verheiratet mit einem ehemaligen Supermodel, kommt damit aber bei vielen Amerikanern gut an. Als zukünftiger Präsident werde er in Washington aufräumen, den Werkplatz USA stärken und das Land vor Muslimen und Mexikanern abschotten. Für die breite Mittelschicht, Demokraten, Frauen, Latinos und Schwarze scheint Trump unwählbar zu sein. Bei allen anderen kommt er mit seinem Wahlkampfslogan „make America great again“ super an. Tatsächlich ist eine immer breitere Gesellschaftsschicht in den Staaten frustriert. Vom Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahre haben viele Bürger nichts gespürt und versuchen krampfhaft mit mehreren Jobs sich selber und die Familie über Wasser zu halten. Der Glaube an den „American Dream“, einer goldenen Zukunft für die junge Generation haben sie verloren. Die ungleich verteilten Einkommen im Land machen den Frust noch grösser. Während die reichsten 1% immer noch reicher werden und anscheinend wegen vielen Steuerschlupflöcher kaum besteuert werden, stagnieren für die „unteren 99%“ die Stundenlöhne seit langem. Dies führt dazu, dass viele US-Amerikaner mittlerweile politikmüde sind und vom „Establishment“ die Schnauze voll haben.
Während Konto-Sparer sich über die Negativzinsen der EZB ärgern, können sie Aktien-Sparer über üppige Erträge freuen. Die jährlichen Gewinnausschüttungen der Unternehmen an die Aktionäre, Dividende genannt, erklimmen in diesem Jahr neue Höchststände. Die Dividendenrendite (Dividendenausschüttung in Prozent zum Aktienkurs) von Aktien ist im Verhältnis zu Bundesanleihen so attraktiv wie noch nie. Nicht wenige der grössten Deutschen Aktiengesellschaften (DAX-Werte) zahlen 4-5% Dividende.
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Der Zins hat eine Jahrtausendealte Geschichte. Zu Babylonischen Zeiten waren Zinsen von bis zu 30% für das Verleihen von Samen üblich. Im Mittelalter durch die katholische Kirche verboten, lag das Zins- und Bankenmonopol bei jüdischen Geschäftsleuten. In der Neuzeit wird mit dem Zins als wichtiges Instrument der Preis für Geld und somit die Geldmenge gesteuert. Doch die gegenwärtige Situation, wie sie sich an den Finanzmärkten derzeit abspielt ist historisch und neuartig: Der Zins ist negativ. Die Vorzeichen haben gedreht. Wer Geld zu vergeben hat, wird mit einem Negativzins belastet, wer Geld als Kredit aufnimmt erhält dafür einen Zins.
Der BREXIT (British Exit - Austritt Grossbritanniens aus der EU):
London lässt seine Bürger abstimmen: Soll das vereinigte Königreich die EU verlassen? Die Engländer sind schon seit Jahren EU-müde. Wachsender Behördenapparat, Zentralismus und hohe Kosten bei gleichzeitig immer weniger Mitsprache lassen die Inselbewohner schon seit längerem darüber sinnieren, ob sich die Mitgliedschaft für das Land überhaupt noch lohnt. Man sieht sich in erster Linie als Brite und erst dann als Europäer. An vorderster Front kämpfen der rechte Populist Nigel Farage von der UK-Independence-Party sowie Londons beliebter Bürgermeister Boris Johnson für den Austritt. Premierminister David Cameron steht halbherzig für ein Verbleib ein, es sind derweil vor allem die Linken Parteien und Wirtschaftsführer, welche für einen Verbleib in der EU weibeln.
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Einige Anworten auf diese Fragen finden Sie in diesem höchst amüsanten Interview von nt-v:
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